Montag, 19. Oktober 2009

Neuigkeiten von den Limanesen!

Hallo zusammen!

Nach längerer Zeit (wieder einmal…) wollen wir euch nicht länger auf die Folter spannen und euch ein Stück weit an unserem letzten Ausflug teilhaben lassen, welchen wir, also Lea, Raquel, Lena und ich, vom 07.- 10.10 unternahmen.

Nach einer langen, kühlen und arbeitsreichen Zeit in Lima (so kam´s uns zumindest vor) beschlossen wir ,nachdem wir erfuhren dass wir einige Tage frei bekommen würden, mal wieder auf Kurzreise zu gehen.
Einig waren wir uns alle, dass unser Reiseziel warm und sonnig sein musste, da der Sommer noch immer nicht richtig hier in Lima angekommen ist.
Beim Überlegen, welche Optionen wir bei 4 freien Tagen haben, wurden wir uns beim Urwald einig, welchen Raquel und Lea bis zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht kannten.

Also haben wir uns die Bustickets besorgt, und Mittwoch abend gings dann los,
9 Stunden über Nacht nach La Merced, einer kleinen Stadt in der Region Selva Central am Rande des Amazonasbeckens.
Nach einer weitgehend schlaflosen Nacht (verursacht von Kurven, Rumpeln und Rattern und 4800 Meter hohen Andenpässen) kamen wir in den frühen Morgenstunden an.
Doch leider nicht wie geplant in La Merced, sondern in einem anderen Nest im Urwald dessen komplizierter Name mir grade nicht einfällt. Warum? Weil wir alle zu verpennt waren und uns das freundliche Buspersonal nicht aufmerksam gemacht hatte;)
Also fuhren wir eben die anderthalb Stunden wieder zurück an unser eigentliches Ziel…

Auf der Fahrt dorthin erlebten wir einen richtig heftigen Morgenregen, was sehr beeindruckend war. Mir wurde bewusst, wie sehr ich das vermisst hatte…Regen!

In La Merced selbst erwartete uns die regenwaldtypische drückende, schwüle Wärme und Sonnenschein. Wir hatten bald ein uns angenehmes Hostal gefunden und erkundeten die Stadt zu Fuss und per Mototaxi. Das Städtchen ist nicht allzu groß, wir hatten ziemlich schnell einen Überblick darüber. Da die Gegend untouristisch ist, gibt es abgesehen von der umgebenden Natur, nicht viel zu sehen.

Am Donnerstagmorgen, nach längerem Ausschlafen, machten wir uns auf die Suche nach Aktivitäten für den Tag. Wieder einmal mussten wir, wie auch am Tag zuvor, einige lästige Touranbieter abwimmeln. Die hatten zwar zum Teil ganz nette Angebote, leider vergeht einem aber recht schnell das Interesse, weil sie immer fast aggressiv versuchten einem eine Tour aufzuschwatzen. Garantiert die Beste, sicherste, heute außerdem zwei Stunden länger Führung und so weiter…echt störend;)

Wir beschlossen, das alles zu ignorieren und uns anderweitig umzuhören.
Da in der Umgebung von La Merced u.a. viel Kaffee angebaut wird, hatten wir Lust, so eine Plantage und den Verarbeitungsprozess zu besichtigen. Das erwies sich als nicht ganz einfach weil zu zeitintensiv. Immerhin eröffnete sich uns die Möglichkeit einer Kaffeeverkostung.
Diese fand in einer Lagerhalle eines Kaffeefabrikanten statt und es war überraschend zu sehen, was da alles produziert wird…Kaffee natürlich, aber auch Liköre aus Kaffee, Schmuck aus Kaffee usw. Hier wird wirklich sehr guter Kaffee produziert, der aber leider nicht für die peruanische Bevölkerung, sondern für den Export gedacht ist…

Hier erfuhren wir, dass es einige Wasserfälle in der Umgebung gibt, die man unbedingt anschauen solle und die man auch ohne geführte Tour (puh…) erkunden könne…da es kaum was Tolleres wie Wasserfälle im Regenwald gibt, wurde dieser Trip auch für den nächsten Tag geplant.
Abends fanden wir, wieder auf einen Tipp hin, ein nettes Restaurant, in dem man vorzüglich Steaks essen konnte…lecker!

Am Freitag also gings dann los zum Wasserfall, der nach einem knapp einstündigen Fussmarsch durch das dichte Urwaldgrün vor uns auftauchte und unsre Münder offen stehen ließ; er war dermaßen hoch und schön gelegen, einfach traumhaft.
Wir chillten eine lange Zeit an diesem wunderbaren Ort, wir wurden von Schmetterlingen aller Art umschwirrt und fühlten uns dem Paradies ein Stück näher-
Bis dann die Horden überwiegend Einheimischer den Wasserfall aufsuchten und mit einem Mal alles dermaßen überfüllt und unruhig wurde, dass wir den Rückzug antraten.

Mittags aßen wir nochmals vorzügliche Steaks um dann zu unserem nächsten Ziel aufzubrechen: Tarma, eine kleine Bergstadt, gelegen auf dem halben Weg nach Lima.
Wir fanden ein Busunternehmen, dass uns aus dem Dschungel direkt in die Berge hochfuhr nach Tarma, wo es schon um nen Kittel kälter war (klar auf über 3000 Metern…).
Auch hier fanden wir ein Hostal, was zu essen und dann einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen wurden wir von einer intensiven, warmen Höhensonne geweckt und schlenderten zum zentralen Markt, um uns einen frischen Fruchtsaft zum Frühstück reinzupfeifen. Beim Verlassen des Marktes wurden wir abermals von einem Tourvermittler angequatscht, diesmal aber mit ein bisschen mehr Respekt.
Diese Tour, in der man die Umgebung Tarmas erkundet, hörte sich in unseren Ohren gut an..ne halbe Stunde später gings los, wir vier in einem Taxi mit Chauffeur.

Auf der vierstündigen Tour besuchten wir die Täler in der Umgebung, in denen das ganze Jahr Blumen angebaut werden (die dann in Lima verkauft werden)- ein wunderschöner kaum zu beschreibender Anblick. Die typischen, trockenen braunen Berge im Hochland, im Tal weiß-lila Blumenmeere, herrlich.

Vorbei an Bergdörfern, in denen vor uns noch keine Reisenden gewesen zu sein scheinen und in denen die Zeit um hundert Jahre zurück gedreht ist (siehe Bild der Bäuerin beim Pflügen mit dem Esel) ging es auf eine Hochebene (wörtlich zu nehmen: über 4.500 Meter! Da dröhnt der Schädel.), auf der wir Vikunas (eine seltene, kleine Lamaart) beim Weiden beobachteten.

Dann fuhren wir zur größten Grotte Südamerikas (so der Führer und das Schild am Eingang), in der wir uns ein wenig abkühlten-es war so warm dass wir trotz dieser Höhe in kurzen Hosen unterwegs waren.
Nach diesem Besuch fuhren wir zurück nach Tarma, wo wir dann nach längerer Suche einen Taxiservice fanden, der uns nach La Oroya (Bergbaudorf, sehr trist und von der WHO kürzlich zu einem der 10 giftigsten Orte der Welt gewält (viele Kinder hier sind Aufgrund des Bergbaus hochgradig bleivergiftet)).
Von hier aus fanden wir eine Taxi, das uns für einen guten Preis die vier Stunden nach Lima mitnahm(!).
Wir kamen in der Nacht in unsrem Häuschen an, waren todmüde und fielen ins Bett.
Trotz der anstrengenden Fahrerei hat es sich wieder einmal sehr gelohnt und wir hatten einem wunderschönen 3,5- Tagestrip!

So, jetzt seit Ihr wieder informiert. Wir werden uns nun wieder unserer Arbeit in der Schule widmen. Vielleicht schaffen wir es ja, auch einmal von unserem Arbeitsalltag zu berichten, wer weiss…;-)
Bis dahin, machts gut, es grüßen Euch ganz herzlich

Lena und Philip

Der Link zu den Bildern: http://picasaweb.google.com/PhilipundLena

PS: weiter unten auf der Page links seht ihr einige Verlinkungen, unter Anderem zum Weblog meiner Schwester Lea.

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